170424 SwissChO


Sie sind jung, finden Labormantel und Schutzbrille cool und haben ein Talent für Chemie. Vom 17. bis 22. April 2017 trafen sich Mittelschülerinnen und Mittelschüler aus der ganzen Schweiz an der ETH Zürich zum Final der Schweizer Chemie-Olympiade 2017. 12 Jugendliche gewannen eine Medaille. Für die vier Gewinner geht das Olympia-Fieber im Juli an der Internationalen Chemie-Olympiade in Thailand weiter.

Am Morgen zogen sie mit Schreibzeug und Taschenrechner in den Theorie-Unterricht, am Nachmittag ging es mit Schutzbrille und Mantel ab in die Chemie-Labors der ETH Zürich. Eine ganze Woche lang beschäftigten sich die 9 Finalisten und 7 Finalistinnen der Schweizer Chemie-Olympiade mit ihrem Lieblingsfach. Am Freitag, 21. April galt es dann ernst. Bei der 3-stündigen Theorie-Prüfung und der 2-stündigen Praktika-Prüfung wetteiferten die Jugendlichen um Medaillen. 

Gold für zwei Berufsschüler und zwei Gymnasiasten 

Am erfolgreichsten abgeschnitten haben Diego Zenhäusern aus Bürchen (Berufsfachschule Oberwallis), Tamar Som aus Lengnau (Kantonsschule Baden), Caroline Weber aus Schnottwil (Kantonsschule Solothurn) und Luca Schmutz aus Waldkirch (Berufsschule aprentas). Diego Zenhäusern, der eine Lehre als Chemielaborant absolviert, zeigte sich überrascht über seinen ersten Platz: „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich in der Theorie so gut abschneide.“ Auf die Frage, was ihn an Chemie fasziniere, meint er begeistert: „Mir gefällt, dass aus zwei unterschiedlichen Stoffen etwas ganz Neues entstehen kann. Und dass man mit dieser Wissenschaft so viele Phänomene aus unserem Alltag erklären kann.“

Über Silber freuten sich Richard Walter aus Luzern (Kantonsschule Alpenquai Luzern), Gian Reber aus Solothurn (Kantonsschule Solothurn), Ambika Mukherjee aus Untersiggenthal (Kantonsschule Baden) und Chantal Balmer aus Aeschi (Kantonsschule Solothurn).

Die Bronzemedaillen gingen an Simone Heimgartner aus Fislisbach (Kantonsschule Baden), Simon Bolt aus Windisch (Kantonsschule Wettingen), Nikola Hajdin aus Zürich (Kantonsschule Hohepromenade) und Stefanie Bauer aus Zumikon (Kantonsschule Hohepromenade). Vier weitere Schüler wurden mit einer Honorable Mention ausgezeichnet. 

Die 16 Finalistinnen und Finalisten setzten sich gegen ihre ehemals 312 Mitstreiter durch und überzeugten mit ihrem Wissen, ihren Fertigkeiten und ihrer Neugierde bereits in den ersten beiden Runden der Olympiade im Oktober und Januar. Sie gehören zu den besten Nachwuchs-Chemikern der Schweiz.

Thailand wird zum Treffpunkt von Chemie-Talenten aus aller Welt

Die vier Goldmedaillengewinner dürfen die Schweiz an der Internationalen Chemie-Olympiade vom 06. bis 15. Juli 2017 in Nakhon Pathom (Thailand) vertreten. Caroline Weber freut sich auf die Reise nach Asien: „Besonders gespannt bin ich auf die Jugendlichen aus aller Welt. Es ist interessiert mich, zu erfahren, wie ihr Chemie-Unterricht aussieht, ob sie andere Themen beackern als wir in der Schweiz.“ Nebst den beiden Prüfungstagen haben die Jugendlichen auch die Gelegenheit, das Gastland zu entdecken. Denn nebst der intellektuellen Herausforderung legen die Wissenschafts-Olympiaden auch grossen Wert auf den interkulturellen Austausch unter den Jugendlichen. Es werden fachliche und persönliche Kontakte geknüpft, die den beruflichen Werdegang der Teilnehmerinnen und Teilnehmer positiv prägen.

Die Freiwilligenarbeit, das Herzstück der Wissenschafts-Olympiaden 

Organisiert wird der Wettbewerb für kluge Köpfe vom Verein SwissChO (Schweizer Chemie-Olympiade). SwissChO, das sind Studierende, Doktorierende oder Lehrpersonen, die oft selbst an den Olympiaden mitgemacht haben und nun ihr Wissen und ihre Leidenschaft für das Fach an die jüngeren Schüler weitergeben. Sie leisten damit wichtige Freiwilligenarbeit in der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung.

Link zu den Fotos

www.olympiads.ch – Verband Schweizer Wissenschafts-Olympiaden

www.swisscho.ch – Schweizer Chemie-Olympiade SwissChO

www.icho2017.sc.mahidol.ac.th – International Chemistry Olympiad IChO 2017

  


Schweizer Chemie-Olympiade SwissChO

Die Schweizer Chemie-Olympiade (SwissChO) ist ein Wettbewerb für Jugendliche aus der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein. Das Ziel der Olympiade ist es, die Mittelschülerinnen und Mittelschüler zu fördern und sie für Chemie zu faszinieren. Der nationale Wettbewerb findet bereits zum 30. Mal statt und wird in drei Runden durchgeführt. In der ersten Runde absolvieren interessierte Jugendliche einen Multiple-Choice-Test. 2017 nahmen 312 Schülerinnen und Schüler an der ersten Runde teil. Die besten 56 Jugendlichen qualifizierten sich für die zweite Runde, die Zentralprüfung an der Universität Bern. Die 16 Besten schaffen es in die dritte Runde. Diese besteht aus zwei Workshops und der Finalwoche an den ETHs Zürich und Lausanne. Nach der Finalprüfung stehen die Gewinnerinnen und Gewinner der Olympiade fest. Die 4 besten Jugendlichen holen sich das Ticket für die Internationale Chemie-Olympiade IChO. Die 49. IChO findet dieses Jahr vom 6.-15. Juli 2017 in Nakhon Pathom, Thailand statt.

Der Verein SwissChO organisiert die Ausscheidung, das Training und die Begleitung der Schweizer und Liechtensteinischen Delegationen ins Ausland an die IChO in ehrenamtlicher Arbeit. Die SwissChO ist Mitglied im Verband Schweizer Wissenschafts-Olympiaden und dadurch in stetem Austausch mit den Olympiaden in Biologie, Geografie, Informatik, Mathematik, Philosophie und Physik.