(SCG, 26. März 2004) Der Sandmeyer-Preis 2004 der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft (SCG) geht an ein Forschungsteam mit Bernd Herzog, Dietmar Hüglin, Helmut Luther, Elek Borsos und Albert Stehlin, das bei Ciba Spezialitätenchemie zwei innovative Hochleistungs-UV-Filter für den kosmetischen Sonnenschutz entwickelte. Neue Erkenntnisse über das Risiko von Hautschäden und Hautkrebs führen zu einem steigenden Bedarf an UV-Schutz für den Menschen. Ausgehend von der Erfahrung im Lichtschutz für Kunststoffe und Lacke gelang es den Sandmeyer-Preisträgern, den ersten organischen UV-Filter in Form von mikrofeinen Partikeln für Kosmetika herzustellen. Der neue Filter streut mit seinen kleinsten Partikeln die Strahlung. Gleichzeitig wird diese durch die organische Verbindung ähnlich wie bei konventionellen UV-Filtern absorbiert. Entscheidend für den Erfolg war die mikrofeine Mahlung unter Optimierung der Teilchengrösse. In einem zweiten Projekt entwickelte das Team den ersten UV-Filter für Kosmetika aus der Klasse der Hydroxyphenyl-Triazine. Verbindungen dieser Klasse sind sehr stabil gegenüber UV und wurden bisher ausschliesslich für den technischen Lichtschutz genutzt. Beide Innovationen des Ciba-Teams werden heute in führenden Sonnenschutzmitteln eingesetzt. Die SCG verleiht den Sandmeyer-Preis zum Gedenken an den Schweizer Chemiker Traugott Sandmeyer, der im Jahr 1884 eine für die Entwicklung der industriellen Chemie bahnbrechende Reaktion entdeckte. Die Verleihung dieser hohen wissenschaftlichen Auszeichnung fand im Rahmen der Frühjahrsversammlung der SCG an der ETH Zürich statt. Zahlreiche promi-nente Wissenschafter nahmen an den Feierlichkeiten teil, unter ihnen Dieter Seebach und Jack Dunitz, die beide zu Ehrenmitgliedern der SCG ernannt wur-den. Cédric Clivaz von der Hochschule für Technik und Informatik in Burgdorf erhielt die Dr.-Max-Lüthi-Medaille für hervorragende Diplomarbeiten an Chemieabteilungen schweizerischer Fachhochschulen.