Unternehmen der chemischen Industrie benötigen oft viel Energie. Daher ist für sie neben den effektiven Strom- und Brennstoffkosten auch die CO2-Abgabe ein beträchtlicher Kostenfaktor. Mit dem Abschluss einer Zielvereinbarung vor dem 31. August kann man sich jedoch von dieser gesetzlichen Abgabe befreien und spart damit bares Geld.


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auf http://go.act-schweiz.ch/co2-de/

190617 act CompanyReport Pic1Mitten zwischen den beschaulichen Hügeln des Emmentals steht eine moderne Fabrik. Es sind die Gebäude der Temmentec AG, die in Sumiswald hochwertige Körperpflegeprodukte produziert. Die automatische Abfüllanlage des Betriebs reiht unentwegt Flasche um Flasche auf ein Förderband und befüllt sie unter einem kurzen Zischen mit Feuchtigkeitslotion. Angetrieben wird die Anlage von Druckluft, die das ganze Gebäude mit Bewegungsenergie versorgt.

Drucklufterzeugung, Maschinenantriebe, Warmwasseraufbereitung, Raumheizung – all dies verbraucht viel Strom und beträchtliche Mengen an Brennstoffen. 

Doch es sind nicht nur die reinen Energiekosten, die dem Finanzchef zu denken geben – die gesetzliche CO2-Abgabe treibt die Energierechnung zusätzlich in die Höhe. Derzeit macht die Lenkungsabgabe rund 30 Prozent der Ausgaben für die Energiebeschaffung aus. In den letzten Jahren ist die CO2-Abgabe deutlich angestiegen um rund 60 Prozent angestiegen, unter anderem darum, weil die Schweiz ihre Klimaziele nach wie vor nicht erreicht.  

Befreiung

Fast alle Unternehmen, die mit Öl oder Gas heizen, könnten sich von der CO2-Abgabe befreien lassen – auch Hersteller und Distributoren von chemischen und pharmazeutischen Produkten. Allerdings läuft die Frist dafür nur noch bis zum 31. August. Wer profitieren möchte, tut also gut daran, sich bald zu melden. Der Weg zur Befreiung ist denkbar einfach, denn es gibt zwei Agenturen, welche die Unternehmen im Auftrag des Bundes unterstützen und ihnen einen grossen Teil der Arbeit abnehmen. Eine davon ist die act Cleantech Agentur Schweiz. Olga Kpodzro, verantwortlich für den Bereich Pharma, erklärt: «Der Betrieb muss einen Jahresverbrauch von mindestens 38'000 Liter Heizöl aufweisen oder einer entsprechenden Menge Gas.» Unternehmen, die dieses Volumen nicht erreichen, können sich auch zusammenschliessen. «Durch die Abgabebefreiung erhalten sie jedes Jahr Rückvergütungen von 10'000 Franken und mehr.» 

Chance

Abgesehen von der Mindestverbrauchsmenge ist die Abgabenbefreiung lediglich an eine Bedingung geknüpft: Das Unternehmen muss sich gegenüber dem Bund verpflichten, seine Energieeffizienz schrittweise zu verbessern. Eine solche Selbstverpflichtung wird Zielvereinbarung genannt und kann von jedem Unternehmen auf freiwilliger Basis abgeschlossen werden. Für Grossverbraucher ist sie in den meisten Kantonen obligatorisch.

Das Eingehen einer Zielvereinbarung bedeutet in jedem Fall finanzielle Vorteile, da lediglich jene Massnahmen umgesetzt werden müssen, die sich in kurzer Zeit durch eingesparte Energiekosten amortisieren lassen.

190617 act CompanyReport Pic2Kompetenz

Auch die Temmentec AG ist ein Grossverbraucher und schloss mit Unterstützung von act eine Zielvereinbarung mit dem Bund ab. Wie für viele andere Betriebe war dieser Schritt für das Unternehmen im Emmental der Anstoss dazu, bereits angedachte Optimierungsmassnahmen in Tat umzusetzen. «Wir haben schon immer darauf geachtet, die Umwelt nicht unnötig zu belasten», erklärt Michel Bolliger, der neben seiner Hauptaufgabe als Produktentwickler im Labor für alle Umweltbelange zuständig ist.

Gemeinsam mit act-Energespezialist Rüdiger Settelmeyer haben sich die Verantwortlichen der Temmentec AG systematisch daran gemacht, Energie-Lecks im Unternehmen ausfindig zu machen. Settelmeyer prüfte beispielsweise jeden Meter der Druckluftleitungen auf Lecks – vom Kompressor im Keller bis ins zweite Obergeschoss, wo die Produktions- und Abfüllanlagen stehen.  

«Rund zehn Prozent der erzeugten Druckluft ging unterwegs verloren», fand Settelmeyer heraus. Allein durch das Optimieren der Schläuche und Anschlüsse spart der Emmentaler Traditionsbetrieb nun über 20’000 Kilowattstunden elektrische Energie pro Jahr – und die entsprechenden Stromkosten.

Trotz ihrer eigenen betrieblichen Kompetenzen hat die Temmentec AG gute Erfahrungen mit der externen Unterstützung gemacht. «Unser Energiemanagement ist dank der act Cleantech Agentur deutlich professioneller geworden», anerkennt Michael Bolliger. 

Professionell unterwegs zu sein – das zeigt sich bei den Unternehmen auch in den Zahlen unter dem Strich. Von der Zielvereinbarung profitiert denn auch die Temmentec AG gleich auf mehreren Ebenen: Die Anlagen arbeiten effizient und zuverlässig auf dem neusten Stand. Die Energiekosten sanken. Und als Zugabe erhält der Betrieb die CO2-Abgabe rückerstattet.

Kontakt

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Frau Olga Kpodzro
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